Reime


Die Verse-Schusterin

Anlässe gibt es ja diverse,
ob Einladung, ob großes Fest,
da bräuchte man halt eigenen Verse,
die man gekonnt vom Stapel lässt.

Auch Möglichkeiten gibt’s diverse,
wie man an solche vielleicht kommt.
Gar mancher macht sie selbst, die Verse,
was jedem Kreativen frommt.

Man kauft sich Bücher stapelweise
Und holt das Passende sich raus,
Oder sucht im Freundes – Kreise
einen „Cyrano“ sich aus.

Dann gibt’s auch noch das Internet,
in dem man gerne sich verirrt,
durch tausend Links, durch die man geht,
wird man zu Vielerlei geführt.

So sind bei langer Vorbereitung
die Chancen gut, dass man was findt,
im Fernsehn, Radio und der Zeitung
hat sich fast jeder schon bedient.

Doch ist das auch nur Fertigware,
ob Sketch, ob Lied oder Gedicht,
man spart sich zwar die Honorare
doch originell ist’s meistens nicht.

So kann es einem schon passieren,
dass manches Publikum laut gähnt
und keiner mag sich amüsieren,
weil jeder das Gedicht schon kennt.

Drum, willst Du das Besondre bieten,
gewitzt und individuell,
kannst gern Du meine Feder mieten,
und meinen dichterischen Quell.

Die Vorarbeit musst Du zwar leisten,
indem Du mir den Inhalt schreibst,
doch machts Dir sicher, wie den Meisten,
auch Spaß, wenn Urheber Du bleibst.

Ich werde mir mein Hirn verstauchen,
biet das Ergebnis Dir zum Kauf,
denn ich kann’s ja nicht mehr gebrauchen
und Du, Du wartest schon darauf.

Ob Einladung oder Begrüßung,
ob Glückwunsch oder Inserat,
Verabschiedung und Danksagung,
ich hab für jeden was parat.

Ich wär´ bereit, Du kannst befehlen
und wenn ich gut genug Dir bin,
kannst weiter Du vielleicht empfehlen,
mich die Verse-Schusterin.

Gstanzl

Mei Opa war Schuster, Reim-Schusterin bin i,
mei Opa hat Schuah gmacht, i mach Poesie.

Mei Opa hat gnomma fürs Schustern an Leim
I brauch für mei Arbat bloß an passenden Reim.

I schustert de Gstanzl, für eahm, es und sie,
für uns und de andern, und sogar aa für Di.

Mei Ur, Ur, Ur Ahne, war a Henker, des is wahr,
von dem hab I gwiß meinen Galgen-Humor.

A andrer Ur – Opa hat an Napoleon sein Gaul kuriert
I hab mit meine Lieder scho manchen therapiert.

Wuist ebban dablecka mit Witz und Humor,
na stellst Du Dir des gwiss recht anspruchslos vor.

Des „Gstanzln“ is schwarer, wie manch oana des tramt,
ma derf a weng gschert sei, aber nia net ausgschamt.

So Gstanzl verbrecha, mir macht des an Spaß,
es habts was zum Lacha bei mir stimmt de Kass.

Und brauchts a Gedicht oder gar a ganz Liad
dann mach i des aa, solang sich’s rentiert.

Und brauchts gar a Gruppen, mit boarisch´m Gschroa,
dann nehmts oafach uns, mir hoaßen „Zwoaraloa“.

Mir samma zwoa Schreiner und 7 Pädagogen,
mitnand samma achte, des is net gelogen.

Vier Frauen, vier Manna, doch kean mir net zamm,
aa wenn ma mitnanda 17 Kinder bloß ham.

I mach alle Texte, i mach d´Melodien,
i mach alles andre, sonst wa´r i net z´friedn.

Und unser Musik is de reinste Therapie
Und de Therapeutin, bin natürlich aa i.

Sonst sing ma no boarisch, direkt aus´m Leben,
dass des ebban net trifft, des kanns gar net gebn.

Und wollts uns moi singa hörn, dann kema mir bis Minga gern, und sogar bis in Bayern Woid, wenn ebba so bläd is und des zoit.

Eiladung

Man da´ts net glaub´n, liebe Leit
es is scho wieder bald so weit,
zum nächsten Fest lad i Eich ei,
5 Jahr vergengan gar so schnei.
I moan, es wa´r erst gestern gwen,
daß mir beim 80-ger uns ham gsehn,
doch nach´m Datum is scho wahr:
I werd bald 85 Jahr.
Als dann, is recht, na pack ma´s wieder,
es is mir aa gar net so z´wider,
ma trifft schließlich net alle Tag
de ganzen Leit, de ma gern mag.
I hoff, Ihr kemmts, und des aa gern,
und laßt´s na aa von Eich was hörn.
Am 26.1. um 3 is d´Feier
in Umelsdorf beim Schretzlmeier.
Und woitats Ihr mir na was schenga,
brauchts Eich koa groß´Geschenk ausdenga.
Mir hän a Sammlung an dem Tag,
da kann ma spenden, wenn ma mag
für Kinder mit der Krankheit NOMA.
Des wünsch i mir, die Krojer Oma.

Liedamacha – Kuachabacha

Manchmal ham mi d´Leut scho gfragt, wie so a Lied entsteht,
des is gwiß schwar, hams na no gsagt und sie ka´nten des net.
Dabei is dieses Liedermacha, i wui a Beispiel nenna,
ganz ähnlich wie des Kuachabacha, des muaß ma aa erst kenna.
Als ersts muaß ma Ideen ham, was möcht ma eigentlich macha,
dann sucht ma d´Zutaten alle zam, de ma so braucht zum Bacha.
Dann mischst ois zamm, oans nach´m andern, mit Liab und aa Verstand,
aber net ois durchanand, weil’s sonst net aufgeh ka´nt.
Dann lasst den Toag erst moi a Stund durchwoacka und aufgeh,
i laß gradso de erste Fassung a ganze Zeitlang steh.
Dann durchknet´n und nauf aufs Blech und dann in Ofa nei,
beim Lied muß des de Festplatten und der Computer sei.
Is alles fertig, wie I moan, dann kimmt der Kuacha raus
Und I druck meine erste Fassung ganz stolz mi´m Drucker aus.
Oft werd no wegschni´n, was verbrennt is, zum Kaltwerdn stellt ma´n hi,
dawei werd no de Crème o´grührt, des is de Melodie.
Der Kuacha werd damit zur Torten, zum Lied werd des Gedicht,
dann kannst serviern und abwarten, obs schmeckt oder auch nicht.